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Granfondo-Album 4: Radhersteller (31.10.20–08.11.20)

Italien hat eine große Tradition in der Produktion von Rennrädern. Und auch wenn die italienischen Marken heute nicht mehr die ganz große Rolle spielen wie früher, gibt es südlich der Alpen doch immer noch sehr viele Radhersteller. Das spiegelt sich auch im Veranstaltungs-Sponsoring wieder: In Italien gibt es wohl mehr Granfondos, die nach Radmarken benannt sind oder von Radmarken als Co-Sponsor unterstützt werden, als in jedem anderen Land. Dieses Granfondo-Album* präsentiert alle mgf bekannten derartigen Veranstaltungen.

 

Tradition und Stil im Aufwind

Zu Zeiten der Stahlrösser dominierten italienische Rahmenbauer den Markt, Edelschmieden wie Cinelli, Colnago, De Rosa und Masi genossen weltweiten Ruhm. Aber auch Marken wie Basso, Bianchi, Bottecchia, Corratec, Fondriest, Gios, Kuota, Olmo, Pinarello, Tommasini, Wilier und viele andere, die eher ein breiteres Publikum ansprachen, hatten einen guten Ruf und ebensolche Verkaufszahlen. Mit der Entwicklung hin zu Aluminium- und Carbonrahmen verloren die wenig flexiblen italienischen Hersteller jedoch an Bedeutung, viele kleine Rahmenschmieden sind in den letzten Jahrzehnten verschwunden. Nach einer langen Durststrecke sind einige der verbliebenen größeren Radhersteller nun jedoch seit ein paar Jahren wieder im Aufwind.

Dies stellt auch das Magazin TOUR im Heft 10/2020 (Seite 37) fest: Unter dem Titel "Forza Italia?" kommt das Magazin zu dem Ergebnis, dass italienische Rahmenbauer mit Gesamtplatz eins, zwei und sechs, sowie zehn Etappensiegen bei der Tour de France 2020 "so erfolgreich waren wie lange nicht" – was nicht ganz richtig ist: 2019 war das komplette Podium italienisch (dafür gab es nur fünf Etappensiege). Auch wenn man alle Grand-Tour-Etappensiege der letzten 25 Jahre auswertet, so wie dies sicycle.wordpress.com mit einer Fleißarbeit getan hat, liegen dieselben Marken wie bei der diesjährigen Tour vorne, jedoch in umgekehrter Reihenfolge: 1. Pinarello (204 Siege), 2. Colnago (173 Siege).

Eine im Magazin RoadBike, Heft 11/2020 (Seite 21), veröffentlichte Statistik zu den Gesamtsiegen sieht ebenfalls einen Italiener vorne – wenn man die Anullierungen wegen Doping rausrechnet: Erfolgreichster Radhersteller bei großen Landesrundfahrten ab 2000 (Giro und Vuelta 2020 mitgerechnet) ist Pinarello, mit 11 Siegen. Die beiden anderen italienischen Marken unter den 12 siegreichen Rahmenbauern landen nur im hinteren Feld: Bianchi kommt auf drei, Colnago auf zwei Grand-Tour-Siege seit 2000. In der WorldTour 2020 sind fünf von 19 Teams auf italienischen Rahmen unterwegs. Und in den letzten beiden Jahren fuhren alle Grand-Tour-Sieger auf Rädern aus bella Italia.

Die sportlichen Erfolge belegen, dass sich die vergleichsweise kleinen italienischen Radhersteller inzwischen technisch wieder auf Augenhöhe mit den Riesen aus USA und Taiwan bewegen, auch wenn sie in den Details vielleicht etwas weniger innovativ sind. Bei Stil, Linienführung und Lackierung dagegen sind italienische Rahmen traditionell oft eine Augenweide – zumindest bei den an Normalkunden verkauften Rädern, viele Profiräder kommen leider nur in tristem schwarz daher.

Auch kaum verändert hat sich die Situation bei den Stahlrahmen: Wer die klaren Linien klassische Räder liebt, individuelle Lösungen mit kunstvoller Lackierung sucht oder gar einen persönlichen Maßrahmen möchte, wird auch heute noch am ehesten in Italien fündig. Und da Stahl als Nischen-Produkt inzwischen wieder mehr geschätzt wird, können die verbliebenen Rahmen-Handwerker in Italien hoffentlich noch weiter überleben. Das Magazin TOUR brachte es mal auf den Punkt: "Werte wie Individualität, Tradition und Nachhaltigkeit lassen sich nicht messen – und nicht mit ein paar hundert Gramm Gewichtsersparnis aufwiegen."

 

Sponsoring auch für Cicloamatori

Aktuell gibt es in Italien acht Granfondos, die eine Radmarke im Namen tragen, als alleiniger Namensgeber oder als Hauptsponsor. Immerhin fünf davon sind italienische Marken, die alle auch Rahmenlieferant von Profi-Teams sind. Nur in der UCI WorldTour aktiv, jedoch nicht mehr bei Granfondos, ist Wilier, der aktuelle Radsponsor des Astana Pro Teams.

Und auch die anderen drei ausländischen Radhersteller, die Hauptsponsor eines italienischen Granfondos sind, unterstützen jeweils Profi-Teams. Entweder sehen die sportlichen Hersteller in den Granfondo-Teilnehmern eine wichtige Zielgruppe oder das Granfondo-Sponsoring ist ein teurer Spaß, den sich nur betuchte Firmen leisten können, die "ein großes Rad drehen" – oder beides.

Die meisten der Granfondos mit Radmarken als Hauptsponsor finden am Anfang oder Ende der Saison statt und haben eine eher hügelige, nicht übermäßig anspruchsvolle Strecke mit vergleichsweise wenigen Kilo- und Höhenmetern. Letzteres könnte der Jahreszeit geschuldet sein oder dem Wunsch, dass die Teilnehmer noch etwas Zeit haben sollen, um die Ausstellung des Radsponsors zu besuchen...

Ein weiteres "Phänomen" ist auch erklärbar: Bei den hier präsentierten Granfondos ist die Chance, ehemaligen Profis und Radsport-Stars über den Weg zu laufen, um einiges höher als anderswo. Das liegt natürlich an der Nähe der Sponsoren zur Profiszene und am Wunsch, mit dem Besuch oder der Teilnahme von kleinen und großen Berühmtheiten mehr Aufmerksamkeit für die Veranstaltung zu gewinnen.

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Der Granfondo Internazionale Felice Gimondi - Bianchi vereint gleich drei Aspekte mit großer Tradition: Eine Strecke über geschichtsträchtiges Terrain, auf dem große Rennen stattfanden und -finden, den Namen eines erfolgreichen Radsport-Profis mit Legendenstatus (der 2019 leider verstarb) und einen Radhersteller, der wie wohl kein anderer für die große Tradition der Rad-Industrie im Norden Italiens steht.
[Foto: ©
Granfondo Gimondi 2016, modifiziert]

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* Im Format der Granfondo-Alben werden, als "Serie für Granfondo-Sammler", ausgewählte und interessante Veranstaltungen unter einem Titelthema gesammelt und beleuchtet – siehe Vorwort zum Granfondo-Album 1.
[Dieser Hinweis, die Höhenprofile und weitere Nachträge wurden ergänzt am 08.11.20]

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Die Sortierung der Granfondos erfolgt nach dem mgf-Härtegrad:

Eine virtuelle Referenzstrecke mit 200 km und 5.000 Höhenmetern erhält dabei den Härtegrad 10. Flache 200 km erhalten, wie 100 km mit 2.500 Hm, Härtegrad 5.

Die normierte Darstellung der Höhenprofile zeigt, dass der mgf-Härtegrad eine brauchbare Größe zum Einschätzen und Vergleichen verschiedener Veranstaltungen ist: Der Härtegrad des Granfondo Felice Gimondi - Bianchi als erster in dieser Liste ist fast doppelt so hoch wie der des Granfondo Garda Bottecchia am Ende der Liste.

Beim Vergleich der Höhenprofile darf man sich nicht durch das Höhenniveau, auf dem die Strecke beginnt/endet, täuschen lassen (mehr Fläche bedeutet nicht mehr Anspruch). Und kleine Wellen bringen auch Höhenmeter, die "zappeligen" Kurven kommen daher manchmal auf ähnlich viele Höhenmeter wie Profile mit nur wenigen, durch längere Pässe entstandenen, Ausschlägen. Durch die geringe Auflösung der Darstellung verschwinden leider viele kleine Wellen.

Die normierte, komprimierte Darstellung wurde bereits im Granfondo-Album 1 verwendet, um die Strecken von Granfondos und Profirennen vergleichen zu können. Aus diesem ursprünglichen Zweck ergibt sich auch die maximale Breite/Distanz der Darstellung: Milano-Sanremo hat fast 300 Kilometer...

 

 

Ultralange Tradition in Celeste

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Der Radhersteller: Bianchi

Die traditionsreiche Firma aus Mailand wurde bereits 1885 gegründet, sie ist eine der ältesten noch aktiven Radmarken – und vermutlich die nach Anzahl der Siege erfolgreichste. Der berühmteste Bianchi-Fahrer war Fausto Coppi, aber auch schon vorher siegten große Champions wie Giovanni Gerbi, Giuseppe Olmo und Costante Girardengo auf Bianchi, nach Coppi u.a. Rudi Altig, Felice Gimondi, Moreno Argentin, Gianni Bugno, Ivan Gotti, Marco Pantani, Jan Ullrich und aktuell Primož Roglič.

In der Ära von Coppi und Bartali waren die Räder von Bianchi verglichen mit der Konkurrenz modern, schnörkellos und innovativ. Heute erlaubt man sich mehr Spielereien beim Design, verweist aber auch auf exklusive Innovationen wie die Countervail-Technologie, deren spezielle Carbonfasern höheren Komfort bieten sollen. Im Programm finden sich auch hübsche Aluminiumrahmen (mit Sloping-Geometrie) und der wunderschöne Stahl-Klassiker "L'Eroica".

Die meiste Zeit seiner langen Geschichte unterhielt Bianchi ein eigenes Profi-Team oder unterstützte ein Top-Team als Co-Sponsor, u.a. Salvarani, Gewiss, Alessio und Liquigas. In den 1990er und 2000er Jahren verlegte sich Bianchi auf MTB-Rennen und war dort äußerst erfolgreich (u.a. holte Julien Absalon auf Bianchi drei seiner fünf WM-Titel und einen seiner zwei Olympiasiege). Erst in jüngerer Zeit zog man sich auf die Rolle als Ausrüster zurück. Heute fährt mit Jumbo-Visma wieder ein Top-Team in der UCI WorldTour auf den berühmten Celeste-farbenen Rennrädern. Die blau-grüne Farbe geht angeblich auf die Augenfarbe der italienischen Königin Margherita zurück, für die Hoflieferant Edoardo Bianchi 1895 ein Damenrad baute.

Auch als Sponsor des Granfondos hat Bianchi schon eine lange Tradition, der Radhersteller war bereits bei der dritten Auflage 1998 dabei. Die Firma erscheint zwar nur als Co-Sponsor nach dem namensgebenden Radprofi, aber Felice Gimondi war viele Jahre, bis zum Ende seiner Karriere, für den Rennstall aus Mailand aktiv und erfolgreich – ein anderer Radhersteller als Titelsponsor ist für diesen Granfondo fast undenkbar. Von 2005 bis 2012 hieß die Veranstaltung "Granfondo Felice Gimondi CREBERG" (Titelsponsor war die im Start- und Zielort Bergamo sitzende Bank Credito Bergamasco). Seit 1997 ist Bianchi nicht mehr selbständig, die Traditionsfirma gehört heute zur schwedischen Unternehmensgruppe Cycleurope.

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Aus dem schwarzen Einheitsbrei des Pelotons stechen die Bianchi Oltre wohltuend heraus. Die Kombination mit dem schwarz-gelben Dress von Jumbo-Visma ist dagegen mutig...

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Der Granfondo: Granfondo Internazionale Felice Gimondi - Bianchi

> Meist 1. Sonntag im Mai (manchmal 2., nächste Ausgabe am 09.05.2021),
162 km, 3.050 Hm, mgf-Härtegrad 7,1 [Mediofondo 129 km, 2.100 Hm]

Premiere war 1996, seither wurden auf den Trikots und den kunstvoll gestalteten Finisher-Medaillen jeweils die Erfolge von Felice Gimondi thematisiert. Der Radprofi aus Bergamo gewann in seiner von 1964 bis 1976 reichenden Profi-Karriere so ziemlich alles: u.a. Straßen-Weltmeisterschaft, Giro d'Italia, Vuelta a España, Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix. Die Tour de France gewann er bereits bei seinem Debüt 1965. Danach dauerte es 33 Jahre, bis wieder ein Italiener (Marco Pantani) den Gesamtsieg bei der Frankreich-Rundfahrt holte – das erhob Gimondi in den Rang eines Nationalhelden. 2020 wurde der Granfondo im italienischen Corona-Hotspot Bergamo abgesagt, 2021 ist die erste Auflage ohne Felice Gimondi, der bis zu seinem Tod 2019 immer das Startsignal gab oder oft sogar selbst teilnahm.

Die Strecke führt über drei Schleifen ähnlich einem Kleeblatt über kleine Pässe und durch die Täler nördlich von Bergamo (BG). Unterwegs muss man sich an zwei Abzweigen für längere oder kürzere Streckenvarianten entscheiden, die kürzere Variante führt jeweils komfortabel auf direktem Weg fast flach ins Ziel. Ein Plus der Veranstaltung scheint das Wetter zu sein: Wie die Wetterstatistik zeigt, war es seit 1996 meist sonnig und angenehm warm. Bei der letzten Auflage 2019 waren nur 884 Teilnehmer dabei.

Die Teilnahme am Granfondo Gimondi lässt sich mit dem Besuch gleich mehrerer Radsport-Museen verbinden: Museo del Ciclismo Madonna del Ghisallo, Museo Colnago, Museo del Ciclismo Colle del Gallo und Museo de Falegname Tino Sano (mit einem Schwerpunkt auf Gimondis Karriere) sind nicht weit entfernt und lassen sich eventuell am Hin- oder Rückweg "mitnehmen". Die Granfondostrecke führt zwar über den Colle del Gallo, aber da ist natürlich keine Zeit für einen Museumsbesuch...

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Spezialisten und Endzwanziger

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Der Radhersteller: Specialized

Die Firma aus Kalifornien hat ihre Wurzel abseits der Straße: Specialized, gegründet vom Mountainbike-Pionier Mike Sinyard, baute 1981 mit dem "Stump Jumper" das erste Großserien-MTB. Schon früh wurden auch Rennräder gefertigt, die zu den innovativsten der Branche zählen. In das Modell Roubaix floss offenbar Offroad-Knowhow ein: es hat eine im Steuerrohr versteckte Federung ("Future Shock").

Aktuell scheint sich die bisherige Spezialisierung in Leichtbau- (Tarmac), Aero- (Venge) und Komfort-Räder (Roubaix) irgendwie aufzulösen, das neue Tarmac SL7 soll fast so aerodynamisch sein wie das Venge und dabei auch noch ziemlich komfortabel. Und das Roubaix ist nun auch aerodynamisch. Wenn das so weiter geht, gibt es bald wieder weniger Vielfalt am Rennradmarkt – weil die neuen Renner fast alles gut können! Neben Rädern entwickelt Specialized auch Komponenten, Bekleidung und Zubehör, die wie die Rahmen meist in Fernost produziert werden.

Für manchen verwirrend ist die Marke "S-Works" auf den Profirädern, die als Specialized-Ableger für Profis, Renneinsätze (und solvente Hobbyfahrer) eingeführt wurde. Aber das Logo auf dem Steuerrohr und kleine Aufkleber auf Gabel und Rahmen verweisen auf die wahre Herkunft.

Als erstes Top-Team fuhr Festina 1999 auf Specialized-Rädern. 2002 wurde Mario Cipollini auf Specialized Straßen-Weltmeister. Mit derzeit 10 Grand-Tour-Siegen in diesem Jahrtausend ist der Radhersteller nach Pinarello der zweiterfolgreichste in der jüngeren Vergangenheit. Die meisten davon sammelten Alberto Contador und Vincenzo Nibali mit dem Astana Pro Team (2010 bis 2016 auf Specialized) bzw. Tinkoff-Saxo Bank (2009 bis 2016). Auch derzeit stattet Specialized als einziger gleich zwei WorldTour-Rennställe aus: Bora-hansgrohe und Deceuninck-Quick-Step, beide zeigten aber noch nicht das Potential für Grand-Tour-Siege.

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Die S-Works-Renner von Deceuninck-QuickStep waren 2018 fast völlig schwarz, bei Bora-hansgrohe spendierten sie etwas mehr Farbe...

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Der Granfondo: Granfondo Bra Bra Specialized

> Meist am letzten Sonntag im April (nächste Ausgabe am 25.04.2021),
159 km, 2.625 Hm, mgf-Härtegrad 6,6 [Mediofondo 108 km, 1.980 Hm]

Dieser Granfondo ist der älteste in diesem Album, die Premiere war bereits 1992. Und er ist mit 2188 Teilnehmern im Jahr 2019 auch einer der beliebtesten (Platz 10 in Italien). Die stimmungsvolle Kulisse für Start und Ziel in Pollenzo, einem Vorort von Bra (CN), bilden neogotische Bauten, Palazzo und Kirche. Die Granfondostrecke führt durch das Hügelland rund um Alba, meist geht es entweder rauf oder runter, jedoch mit moderaten Steigungen.

Die Streckenteilung in Mittel- und Langstrecke erfolgt kurz vor der Hälfte der Granfondo-Distanz, zu der die meisten Höhenmeter aber bereits geschafft sind. Die mittlere Strecke durchquert kurz vor dem Ziel das Tanaro-Tal, weshalb der Medio-fondo mit einer kleinen Bergankunft endet (Schlussanstieg 150 Hm). Der Granfondo klingt dagegen mit kleinen Wellen aus.

Ein eventuell unangenehmes Detail findet sich im Reglement: Das "fine corsa"-Fahrzeug bewegt sich nur 15 Minuten hinter der Spitzengruppe, die meisten Teilnehmer werden sich daher recht bald im öffentlichen Verkehr wiederfinden. Radsport-geschichtlich Interessierte können einen Besuch des Museo della Bicicletta in Bra in den Granfondo-Urlaub integrieren.

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(der mittlere Abschnitt fehlt im Höhenprofil des Veranstalters)

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Edelschmied trifft Michelangelo

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Der Radhersteller: De Rosa

Die in Cusano Milanino ansässige Edelschmiede gehört zu den renommiertesten italienischen Rahmenbauern der Stahl-Ära. Gründer Ugo de Rosa fuhr wie fast alle seine Kollegen Rennen (wenn auch nur als Amateur), Anfang der 50er Jahre begann er mit dem Rahmenbau, Ende der 50er und in den 60er Jahren zählten Top-Profis wie Rafael Geminiani, Rik van Looy und Gianni Motta zu seinen Kunden.

Ab Mitte der 60er Jahre lieferte De Rosa immer mehr Rahmen für Rennställe wie Faema, Molteni und viele weitere, die jedoch auf die Farben des offiziellen Radsponsors umlackiert wurden. Laut Hersteller-Website fuhren 80 Prozent der Fahrer des Giro d’Italia 1974 auf De Rosa! Molteni-Superstar Eddy Merckx nutzte die Verbindung zu Ugo De Rosa Anfang der 80er Jahre, um sich in die Geheimnisse des Rahmenbaus einweisen zu lassen, bevor er seine eigene Rahmenfertigung aufzog.

De Rosa engagierte sich weiterhin als Sponsor von Rennteams, 1994 walzte das (von Team-Arzt Michele Ferrari präparierte) Gewiss-Balan-Team mit Argentin, Furlan, Berzin und Ugrumov auf einem Titanrahmen aus der Edelschmiede bei Frühjahrs-Klassikern fast alles nieder. Aktuell fahren in der UCI WorldTour die Profis von Cofidis auf Rädern mit dem Herz als Wappen.

Eine Besonderheit von De Rosa ist ein außergewöhnlich vielfältiges Angebot: im aktuellen Programm finden sich Rahmen aus Stahl (seit 1952), Titan (seit 1993), Alu (seit 1997) und Carbon (seit 2000, auch als Maßrahmen). Das gibt es kaum sonst wo und das geht wohl nur bei einem kleinen, flexiblen Hersteller – allerdings hat soviel Flexibilität und Exklusivität seinen Preis...

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Leider hat mgf nur Bilder von 2018 und 2019, als das Team Israel Cycling Academy schwarze De-Rosa-Räder verwendete. 2020 fährt das französische Traditions-Team Cofidis auf schönen, leuchtend rot lackierten Rahmen mit Campagnolo-Komponenten.

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Der Granfondo: Gran Fondo Firenze De Rosa

> Anfang Oktober (nächste Ausgabe am 10.10.2021), 141 km, ca. 2.800 Hm,
mgf-Härtegrad 6,3 [Mediofondo 103 km, ca. 1.600 Hm]

Die Strecke führt durch die Berge nördlich der Renaissance-Metropole Florenz, über vier kleinere Pässe: Poggio Capanne, Passo della Futa (897 m), Giogo di Scarperia und Vetta le Croci. Mehr als 600 Höhenmeter am Stück werden nicht gefordert, dazwischen liegt die eine oder andere Flachpassage. Die Kurzstrecke (Abzweig bei 57 km) lässt die beiden mittleren Pässe weg.

Der Start erfolgte 2017 vor der imposanten Kulisse des Florentiner Doms, heute findet die Startaufstellung am Florentiner Stadtpark Parco delle Cascine statt. Nach ein paar Kilometern neutralisierter Fahrt vorbei an den Boboli-Gärten startet die Zeitnahme auf der Piazzale Michelangelo, mit prächtigem Blick auf die Stadt. Die Ziel-Zeitnahme erfolgt in der Vorstadt, die Rückfahrt zum Startgelände neutralisiert.

Parallel zum Granfondo findet das "Florence Bike Festival" statt. Das Verhätnis von Preis und Leistung des Granfondo erscheint sehr gut, Frühbucher zahlen mit Trikot nur 55 Euro (ohne 40 Euro). Die Premiere fand 2012 statt, die letzten Auflage 2019 kam auf 829 Teilnehmer. Bei Dalzero.it gab es 3 von 5 Sternen. Im Rahmen-Programm dieses Granfondo lässt sich (neben dem riesigen kulturellen Angebot der Renaissance-Metropole) ein Besuch im Museo del Ciclismo Gino Bartali einbauen, Coppis größter Rivale wurde in einem Vorort von Florenz geboren.

Für einen Granfondo in der Toscana ungewöhnlich ist, dass es noch bis 2017 eine Ausschreibung in deutscher Sprache gab (wenn auch etwas holprig übersetzt). Bis 2019 fand die Veranstaltung im April statt, 2020 wurde der Termin zu Beginn der Corona-Krise auf 27.09.2020 verschoben – und schon kurz darauf, am 15.03.2020, wieder abgesagt. Die nächste Ausgabe 2021 hatten die weitsichtigen Veranstalter schon damals auf Oktober terminiert. Dann herrschen hoffentlich wieder einigermaßen normale Zustände....

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Vom Schlusslicht zum Seriensieger

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Der Radhersteller: Pinarello

Der Radhersteller aus Treviso, Veneto, war in den letzten Jahrzehnten die erfolgreichste Marke bei den großen Landesrundfahrten. Seit 1988 gingen allein bei der Tour de France 15 Siege auf das Konto der von Pinarello ausgestatteten Teams.

Die Firma wurde 1952 von den Brüdern Carlo und Giovanni Pinarello gegründet. Giovanni erlernte bereits vor seiner Rennkarriere das Rahmenbau-Handwerk, mit dem als Profi verdienten Geld baute er die eigene Firma auf, stellte Rahmenbau-Künstler wie Gino Milani und Dario Pegoretti an und betrieb ab 1967 das Sponsoring von Top-Teams in großem Stil – was sich als gute Investition erwies. Die erste Landesrundfahrt gewann Fausto Bertoglio mit dem Giro 1975, gefolgt von der Vuelta im selben Jahr. Danach ging es mit dem Sponsoring der Top-Teams steil aufwärts, mit Reynolds–Banesto–Caisse d'Epargne–Movistar, Telekom und Sky–Ineos bewies Pinarello einen "guten Riecher". Bei Mercatone Uno stieg man dagegen vor den Pantani-Jahren aus.

Eine besonders lange Verbindung pflegte Pinarello mit dem traditionsreichen U23-Team Zalf-Fior, das von seiner Gründung 1984 bis heute fast ausschließlich Räder aus Treviso fuhr (bis auf zwei Jahre mit Battaglin). In dem Team mit den markanten Trikots (grün mit rot-weißen Streifen) lernten viele spätere italienische Stars, z.B. Maurizio Fondriest, Paolo Savoldelli, Michele Scarponi und Damiano Cunego – die drei letztgenannten gewannen in späteren Jahren den Giro d'Italia.

Als Profi war Giovanni Pinarello weniger erfolgreich: er ging in die Giro-Geschichte ein als einer der Fahrer, der die "maglia nera" (das schwarze Trikot) gewannen – eine Auszeichnung von zweifelhaftem Ruf, die der letzte Fahrer des Giro-Feldes erhielt. Jahrelang erregte der Kampf um die "Trophäe" jedoch viel Aufmerksamkeit. Und Pinarello hat es auch nicht geschadet, heute kann man beim Granfondo Pinarello schwarze Trikots als Souvenir kaufen.

Neben teils ausgefallenen Formen der Carbonrahmen ist Pinarello für hochwertige und manchmal extravagante Lackierungen bekannt. Auch im Radstall von mgf steht aufgrund eines glücklichen Zufalls ein Pinarello-Unikat mit Sonderlackierung. Die lange als Familienunternehmen geführte Firma gehört seit 2017 zum US-amerikanischen Konsum- und Luxuswaren-Konglomerat L Catterton. Die Pinarello-Website frisst leider ein hohes Datenvolumen.

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Sitzstreben und Gabel des leider (Pinarello-untypisch) fad lackierten Dogma wirken, als ob sie verbogen oder falsch herum montiert wären. Aber angeblich steigert das den Komfort...

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Der Granfondo: Granfondo Pinarello

> Meist an einem Sonntag Anfang/Mitte Juli (nächste Ausgabe vermutlich am 19.07.2021), 153 km, 2.250 Hm, mgf-Härtegrad 6,1 [Mediofondo 114 km, 1.100 Hm]

Das Veneto zählt zu den Top-Radsport-Regionen Italiens, in vielen Bereichen: Hier sind neben vielen Profis auch unzählige Betriebe der Rad-Industrie daheim. Und es gibt viele kleine Straßen und Pässe, die insbesondere an den Sonntagvormittagen von Hobbyfahrer-Heerscharen unter die Rennräder genommen werden. In so einem Umfeld erscheint es irgendwie logisch, dass ein weltweit aktiver Radhersteller ein größeres Hobbyfahrerteam betreibt und seinen eigenen Granfondo veranstaltet. Anders als bei den meisten anderen Veranstaltungen, die fast alle von örtlichen Radsportvereinen organisiert werden, ist der Granfondo mit Start/Ziel in Treviso (TV) quasi ein Ableger der hier residierenden Firma Pinarello.

Die Streckenführung ist abwechslungsreich und fast jedes Jahr anders. In den letzten Jahren wurden teils stille und wenig bekannte Pässe befahren: Passo San Boldo (irre Trassenführung!), Passo Praderadego (steil!), Foresta del Cansiglio (Col Brombolo), Nevegal (Monte Malvano), Casere Budui – die Bergkette zwischen Monte Grappa und Monte Cavallo hat einige Überraschungen zu bieten. Weil Treviso etwa auf halbem Weg zwischen der Adria und den Bergen liegt, sind auf den letzten 50 km vor der Ziellinie nur noch ein paar kleinere Wellen zu bewältigen, die aber auch schwer werden können, etwa wenn es über die Muro di Ca’ del Poggio (bekannt u.a. vom Giro-Zeitfahren 2020) geht. So schön symmetrisch wie das Profil unten ist die Strecke nicht jedes Jahr, aber die größten Ausschläge sind immer in der Mitte.

Mit 2.373 Teilnehmern bei der letzten Auflage 2019 belegte der Granfondo Pinarello in der Liste der beliebtesten Granfondos Rang sechs. Die Premiere war 1997, damit gehört die zeitweise auch „La Pina Cycling Marathon“ benannte Veranstaltung zu den traditionsreichsten in Italien, nur ein Dutzend Granfondos ist älter. Auffällig: Das Reglement warnt explizit vor Fahrraddieben, aber das bezieht sich hoffentlich eher auf die hochpreisigen Modelle des Namenssponsors....

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Kreuz-Ass sticht Corona

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Der Radhersteller: Colnago

Ernesto Colnago ist eine lebende Legende. Er absolvierte eine Lehre in der Mailänder Radfabrik Gloria, seine Rennfahrerkarriere endete früh nach einem Unfall, aber mit seinen selbst gebauten Rahmen fiel er auf. 1954 gründete Colnago seine eigene Rahmenbau-Firma in Cambiago bei Mailand. Parallel arbeitete er als Mechaniker für Profis wie Vittorio Adorni, Rudi Altig, Gianni Motta und Eddy Merckx und baute für sie Rahmen, die mit Schriftzügen der offiziellen Sponsoren versehen wurden.

Der innovative Rahmenbauer entwickelte unverwechselbare Rahmen- und Rohr-Formen, er war einer der Carbon-Pioniere. Mit den Modellen C40, C50 und C60 (alle nach Maßschneider-Philosophie aus Rohren und Muffen aufgebaut) feierte Colnago die jeweiligen Firmenjubiläen. Heute werden auch Monocoque-Rahmen angeboten, wie früher gibt es immer noch extravagante Lackierungen und Stahl-Klassiker.

Über Jahrzehnte lieferte Colnago die Räder für diverse historische Radsport-Teams, darunter KAS, Del Tongo, Ariostea, Mapei, Rabobank und Lampre. Und Ernesto Colnago förderte Nachwuchstalente, 1989 fädelte er einen Deal zwischen der Talentschmiede Alfa Lum und dem sowjetischen Radsport-Verband ein, durch den spätere Topstars wie Dmitrij Konyšev, Andrei Tchmil und Djamolidine Abdoujaparov in den Westen kamen. Ein Erbe von Colnagos guten Beziehungen in den Osten scheint das aktuelle Sponsoring des ProTeams Gazprom-Rusvelo zu sein.

Colnago entdeckte u.a. Giuseppe Saronni, der in Goodwood per "Flintenschuss" Weltmeister wurde, von 1999 bis 2013 das Team Lampre leitete und es nach dem Ausstieg des Hauptsponsors 2017 durch die Transformation ins UAE Team Emirates rettete. Der Rennstall fährt heute Colnago und ist nicht die einzige Verbindung nach Arabien: 2020 wurde die Firma von Investoren aus Abu Dhabi übernommen.

Die reiche Tradition von Colnago lässt sich am besten im werkseigenen Museum nachvollziehen, mit dem Granfondo Colnago lässt sich ein Besuch allerdings kaum verbinden. Das Logo entstand erst 16 Jahre nach Firmengründung, als Michele Dancelli als erster Colnago-Fahrer Milano-Sanremo gewann. Die Spielkarten-Farbe "Kreuz" heißt in Italien "fiore" (Blume) und Sanremo gilt als "Stadt der Blumen", deshalb wählte Colnago das "asso di fiore" als neues Markenzeichen.

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Für nur einen Tag, den 19.07.2020, und bei nur einem einzigen Rad tauschte Colnago das relativ gedeckte schwarz-rot gegen eine knalligere Farbe: gelb – denn Tadej Pogačar vom UAE Team Emirates fuhr als erster Tour-de-France-Sieger auf Colnago nach Paris!

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Der Granfondo: Granfondo Colnago

> Am ersten oder zweiten Sonntag im April (nächste Ausgabe am 11.04.2021),
145 km, 2.130 Hm, mgf-Härtegrad 5,8 [Mediofondo 110 km, 1.384 Hm]

Diese große Veranstaltung mit Start/Ziel in Desenzano del Garda (BS) hatte ihre Premiere erst 2012. Der Granfondo ist Teil des dreitägigen "Colnago Cycling Festivals", das auch eine Randonneé (ohne Zeitnahme) zum Einrollen, ein "Rennen" für die Jugend und eine "Garda Legend" genannte Historic-Ausfahrt umfasst. Und natürlich gehört bei einem Granfondo dieser Größe auch eine Ausstellung dazu, in deren Mittelpunkt die Produkte des Hauptsponsors stehen.

Die Strecke führt zunächst am Westufer des Gardasees entlang, über Salo bis Gargnano, von dort geht es in zwei Stufen zum Lago di Valvestino. Hier hat man 66 km nach dem Start schon die meisten Höhenmeter geschafft, die knapp 80 km zurück über kleine Nebenstraßen enthalten nur noch einen Hügel mit 300 Hm. Der Mediofondo verzichtet auf den Lago di Valvestino, die Streckenwahl ist schon vor dem Start zu treffen. Wer ein paar Tage länger bleibt und einen eventuellen Regentag sinnvoll nutzen möchte, sollte sich das Museo di Biciclette in Riva oder das noch nähere Museo Nicolis vormerken.

In der Rangliste der beliebtesten Granfondos in Italien kam der Granfondo Colnago mit 3014 Teilnehmern auf Platz fünf, er war damit die größte der in diesem Album präsentierten Veranstaltungen. Im Corona-Jahr 2020 war er eine der wenigen Veranstaltungen, die ab März noch stattfanden. Die Teilnehmerzahl sank zwar auf nur noch 1130, aber der Granfondo am Gardasee war der bisher größte der "Nach-Corona-Zeitrechnung". Möglich war das nur mit einem umfangreichen Hygiene-Konzept, das alle Phasen der Veranstaltung im Detail regelte. Organisatorisch scheint man in Desenzano alles im Griff zu haben!

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Haifische an der Adria

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Der Radhersteller: Trek

Die Firma wäre, nach Gesamtsiegen gerechnet, die erfolgreichste Radmarke bei den großen Landesrundfahrten dieses Jahrtausends – wenn die sieben Siege des größten Dopers aller Zeiten nicht aberkannt worden wären. So reichen aktuell sieben Grand-Tour-Siege (vier davon durch Alberto Contador) nur für Platz drei hinter Pinarello (11) und Specialized (10).

Die heute zu den weltweit größten Fahrradproduzenten zählende Firma wurde 1976 im US-Bundesstaat Wisconsin gegründet, fertigt seit 1982 Rennräder und machte die komplette Entwicklung des Rahmenbaus von Stahl über Alu (ab 1985) und Carbon mit Alu-Muffen (ab 1986) bis zum Carbon-Monocoque (ab 1992) mit, bei letzteren zählt Trek zu den Marktführeren. Zum Beispiel wurde in die jüngsten Top-Rahmen die innovative, fast unsichtbare "IsoSpeed"-Federung integriert.

Nur die hochwertigen Räder werden in den USA gefertigt, die meisten Rahmen kommen aus Taiwan. Trek kaufte im Lauf der Jahre verschiedene Konkurrenten auf, die man leider eingehen (Gary Fisher, Klein, Villiger) oder verkümmern (LeMond) ließ. Die deutsche Traditionsmarke Diamant (seit 1885, produziert immer noch in Hartmannsdorf bei Chemnitz) durfte dagegen bisher unter Trek-Regie weiterleben.

Mit Bontrager gibt es im Konzern auch noch einen Komponenten- und Zubehör-Hersteller, der auch das Profi-Team Trek-Segafredo ausstattet. Neben Michelton-Scott ist Trek der derzeit einzige Radhersteller, der sich ein UCI WorlTeam als Namenssponsor leistet – wobei nur Trek im Teamnamen vorne steht...

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Interessant: auf der Giro-Bergetappe nach Cervinia 2018 wählte ein Teammitglied von Trek-Segafredo das aerodynamische Madone als Arbeitsgerät (links), während die meisten anderen das leichte Èmonda (rechts) bevorzugten. Das Madone mit dem voluminösen Unterrohr ist vermutlich das Rad mit dem größten Hersteller-Schriftzug – da können selbst viele Autos nicht mithalten!

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Der Granfondo: Granfondo Squali Trek – Cattolica & Gabicce Mare

> An einem Sonntag Mitte Mai (nächste Ausgabe am 16.05.2021),
135 km, 2.180 Hm, mgf-Härtegrad 5,6 [Mediofondo 85 km, 1.150 Hm]

Diese Veranstaltung ist noch relativ jung, Premiere war 2015, Trek ist erst seit 2019 Hauptsponsor. Der eigentliche Namensgeber und Schirmherr ist "il Squalo" ("der Hai") Vincenzo Nibali. Anders als zu erwarten, findet der Granfondo jedoch nicht auf Nibalis Heimatinsel Sizilien, sondern an der Adria statt, südlich von Rimini. Es gibt aber auch noch eine andere Verbindung zum Hai: Ein gelungener Gag ist der Start am Aquarium von Cattolica (RN), in dem man u.a. lebendige Haie anschauen kann.

Mit 1672 Teilnehmer in 2019 gehört der Granfondo zur "zweiten Liga" in Italien, nur 15 Veranstaltungen hatten letztes Jahr mehr Starter. Der Granfondo wird, unüblich für Italien, von einer Veranstaltergemeinschaft aus zwei Vereinen – Velo Club Cattolica ASD und Ciclo Team 2001 Gabicce Mare – organisiert, daher sind Start- und Zielort nicht identisch. Streckenführung und Höhenprofil sind attraktiv: Nach einem flachen Beginn geht es ins Hügelland von Romagna und Marken, höchster Punkt ist der Monte Altavelio, die meisten Anstiege sind moderat, aber es ist auch eine kurze 12-Prozent-Rampe dabei. Das schöne Finale bildet die wellige Panorama-Straße über den Monte San Bartolo, am Meer entlang. Ziel ist Gabicce Monte, unweit des Startorts Cattolica.

Einziger Nachteil der Streckenführung ist die frühe Teilung zwischen Gran- und Mediofondo, die bereits nach 34 Kilometern erfolgt. Angesichts der überschaubaren Auswahl an Streckenvarianten dürfte man jedoch schon am Start wissen, welche die richtige ist. Auf der Kurzstrecke fehlt der Monte Altavelio, der Anstieg nach Morciano wird von der weniger steilen Seite gefahren, so dass die steilste Rampe entfällt. Aber im Mai sollte eigentlich die Langstrecke drin sein – am besten im Rahmen eines Trainingslagers, denn die Anreise ist ja etwas weiter....

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Verblassende Legenden und ewige Städte

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Der Komponentenhersteller: Campagnolo

Die Firma passt nicht ganz zum Titel dieses Granfondo-Albums, denn sie ist kein Rahmenbauer, sondern ein Komponentenhersteller. Da sie jedoch zum Weltruhm der italienischen Rad-Industrie den vermutlich größten Beitrag geleistet hat, wird sie in diesem Album mitgezählt.

Der Legende nach spielte der Passo Croce d'Aune für die Firmengründung eine wichtige Rolle: Hier hatte der Radrennfahrer Tullio Campagnolo am 11. November 1927 sein persönliches Berufungserlebnis, das ihn zur Erfindung des ersten Schnellspanners animierte. Dieses Ereignis wird, typisch für Italien, auf der Passhöhe durch ein Monument gewürdigt.

Bereits vor dem 2. Weltkrieg entwickelte Campagnolo auch Schaltungen. Mit der ersten Parallelogramm-Schaltung "Gran Sport", der Nachfolgerin der komplizierten "Cambio Corsa"-Gestängeschaltung, gab Campa 1950 die weitere Entwicklung vor. Auch bei kompletten "Schaltgruppen", System-Laufrädern (Shamal), Ergonomie, Carbon-Komponenten u.a. leistete die Firma aus dem Veneto Pionierarbeit. Eine Elektroschaltung entwickelte Campagnolo schon viele Jahre vor Shimano, bis zum Marktstart wurden die Italiener jedoch überholt. Auch bei der Scheibenbremse war Campa später dran – hat nun jedoch die (laut vielen Tests) derzeit beste. Bei der Ritzelzahl lag man dagegen fast immer vorne: Die ersten Schaltungen mit 10, 11 und 12 Ritzeln kamen aus Vicenza, bei 13 war Nischenanbieter Rotor schneller.

Während jahrzehntelang fast das ganze Profi-Peloton auf Campa setzte und um den Jahrtausendwechsel herum noch etwa die Hälfte, ging der Anteil bei den Profis (ebenso wie der Marktanteil im Massenmarkt) seit vielen Jahren stetig zurück. Dennoch gab es bei der Tour de France ein Siegerrad mit Shimano-Gruppe erstmals 2007 (1999 bis 2005 zählt ja nicht mehr). 2020 stattete Campagnolo nur noch drei der 19 WorldTeams aus: UAE Team Emirates (Räder: Colnago), Lotto Soudal (Räder: Ridley) und Cofidis (Räder: De Rosa).

Hoffentlich bleibt der älteste noch aktive Komponentenhersteller noch lange am Leben. Einheits-Design und Monokultur sind fad und bremsen den Fortschritt. In Europa gefertigte Produkte kosten natürlich etwas mehr, denn hier gibt es keine Arbeitsbedingungen wie in Fernost. Der Erhalt unserer (noch einigermaßen) heilen europäischen Welt sollte uns die paar Euro mehr für regional gefertigte Produkte (in allen Lebensbereichen) eigentlich wert sein...

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Die spanische Mannschaft Movistar (die früher mal Banesto hieß und deren Canyon-Räder wenigstens etwas Farbe abkriegten) setzte über vier Jahrzehnte auf Campagnolo, 2020 wechselte man zu Sram, die nun zwei Teams ausstatten (das zweite ist Trek-Segafredo).

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Der Granfondo: Granfondo Campagnolo Roma

> Am zweiten Sonntag im Oktober (nächste Ausgabe am 10.10.2021),
122 km, 2.025 Hm, mgf-Härtegrad 5,1 [Kurzstrecke 60 km, 650 Hm]

Nach Definition der F.C.I. ist diese Veranstaltung mit knapp über 120 km gerade noch ein "Gran Fondo". 2019 hätte der Titel eigentlich geändert werden müssen, denn wegen Problemen bei der Genehmigung wurde die Strecke stark beschnitten.

Dieser Granfondo legte zunächst einen rasanten Aufsteg hin: Bei der Premiere 2012 vermeldeten die Veranstalter 4.000 Einschreibungen, 2016 waren es 5.200, 2017 laut Ergebnislisten 4.036 Finisher, aber 2019 sank die Teilnehmerzahl auf nur noch 1.505 (Platz 20 in der Granfondo-Rangliste).

Schon 2015 gab es Probleme mit der Durchführung und Streckensperrung in der Hauptstadt, die täglich im Verkehrsinfarkt erstickt. 2019 wurde die Genehmigung nur für die Kurzstrecke erteilt (nur 60 km und 650 Hm). Die kurzfristige und ungenügend kommunizierte Umwandlung in einen "Piccolo Fondo" verärgerte viele Teilnehmer, einige reisten sicher gar nicht erst an. Wie es nach der Corana-Pause im nächsten Jahr weitergeht, erscheint unsicher.

Sicher ist: Die (Lang-) Strecke lockt mit einzigartigen Höhepunkten. Der Start erfolgt neutralisiert am Kolloseum, danach geht es nach Südosten in die Berge, an Castel Gandolfo und Lago Albano vorbei, durch den Nationalpark Castelli Romani, über einige steile Rampen wie die Roca di Papa, die Zeitnahme erfolgt partial (nur in ausgewählten Anstiegen). Die Route verläuft über Panoramastraßen und ein paar Meter der antiken Via Appia, das Ziel sind die Caracalla-Thermen, mitten in der "ewigen Stadt". Es wäre schade, wenn so eine Veranstaltung selbst in einem Radsport-begeisterten Land wie Italien nicht mehr möglich sein sollte.

In anderen Weltstädten gibt es ebenfalls Gegenwind für Radveranstaltungen: Beim Berliner Velothon (ab 2021 VeloCity) wurde auch schon mal die Strecke geändert, weil sich Autofahrer und Anwohner beschwerten. Und der "Prudential Ride London" mit über 100.000 Teilnehmern steht nach Verweigerung einer behördlichen Teil-Genehmigung vielleicht sogar vor dem Aus.

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Schotten in der Schweiz und den Appenninen

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Der Radhersteller: Scott

Die Firma wurde von Ed Scott 1958 in den USA gegründet. Produziert wurden zunächst (und auch heute noch) andere Sportgeräte, wie Skistöcke, Schutzbrillen und Bekleidung. 1978 verlegte das Unternehmen den Firmensitz nach Givisiez, Kanton Fribourg, Schweiz. 1986 brachte Scott sein erstes Mountainbike auf den Markt. Im Rennradbereich bekannt wurde die Firma mit einem Schlag durch den Aero-Lenkeraufsatz, mit dem Greg LeMond (auf einem Bottecchia-Rad) das nervenaufreibende Zeitfahr-Finale der Tour de France 1989 gewann.

Später sorgte Scott mit besonders leichten Carbonrahmen für Aufsehen, die Rahmen CR1 (2003) und Addict SL (2007) stellen Meilensteine der Rennrad-Entwicklung dar. Großen Anteil daran hatte der deutsche Ingenieur Peter Denk, der von 1995 bis 2007 für Scott arbeitete und das Design von allen Rennrad- und MTB-Rahmen federführend gestaltete. Im Vergleich zur Konkurrenz wirken die Rennräder etwas konservativer und weniger verspielt – was manchem Käufer aber lieber sein wird.

Scott ist neben Trek derzeit der einzige Radhersteller, der sich ein UCI WorldTeam als Namenssponsor leistet – im Gegensatz zu Trek allerdings nur als Co-Sponsor. Der australische Rennstall Michelton-Scott konnte in den letzten Jahren einige Erfolge einfahren, so gewann u.a. Simon Yates die Vuelta a España 2018. Seit 2015 ist die Firma Scott in koreanischem Besitz.

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Die Scott-Räder haben unter den hier präsentierten Profi-Geräten das unscheinbarste Design: klare Linien, keine extravaganten Rohrformen, kaum "Schnickschnack". Vielleicht gehören sie gerade deshalb zu den leichtesten...

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Der Granfondo: Granfondo Scott Piacenza

> Meist am 1. Sonntag im September (nächste Ausgabe vermutlich 05.09.2021), 120 km, 1.990 Hm, mgf-Härtegrad 5,0 [Mediofondo 100 km, 1.337 Hm]

Start und Ziel sind am Messegelände in Piacenza (PC), direkt neben der "autostrada del sole" – das ist zwar verkehrsgünstig, verspricht aber keine besondere Atmosphäre. Dafür wirkt die Strecke reizvoller, sie verläuft durch die Ausläufer der Appeninnen südlich von Piacenza, auf Nebenstraßen, die in mancher Straßenkarte gar nicht zu finden sind, und über kleine Pässe, die hierzulange niemand kennt.

Höchster Punkt ist mit 760 Metern der Passo Caldarola. Die meisten der sechs Anstiege sind moderat, das Höhenprofil zeigt jedoch auch einige Kilometer mit mehr als 10 Prozent Steigung. Die Streckenteilung wurde geschickt gewählt, sie erfolgt ungefähr zur Hälfte der Granfondo-Distanz. Wer den bis dahin geforderten Schnitt von 22 km/h nicht schafft, wird auf die Kurzstrecke umgeleitet und hat ab da noch 40 Kilometer bis zum Ziel, die fast nur bergab oder flach verlaufen.

Die Organisatoren setzen spezielle Anreize für Mannschaften und Frauen, für die besondere Preise und Wertungen gelten. Die Premiere der Veranstaltung war 2013, im vergangenen Jahr kamen 886 Teilnehmer. Bei Dalzero.it bekam der Granfondo 3,5 von 5 Sternen.

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Toursieger in spe lernt auf Toursieger-Rahmen

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Der Radhersteller: Bottecchia

Dieser Hersteller ist älter als sein Name: Bereits 1908 gründete Teodoro Carnielli die Firma in Vittorio Veneto. 1924 und 1925 baute er die Räder, mit denen sein Freund Ottavio Bottecchia als erster Italienier die Tour de France gewann. Nach Bottecchias mysteriösem Tod im Jahr 1927 erwarb Carnielli die Namensrechte, seither tragen die Räder aus Venetien den Namen Bottecchia. Dem Adler-Logo sieht man trotz Überarbeitung an, dass es in den vom Faschismus geprägten Jahren entstand.

Aktuell umfasst das Programm aus Vittorio Veneto moderne Carbon-Rahmen verschiedenster Ausrichtung, aber auch noch Alurahmen und den klassischen Stahlrahmen "Leggendaria". Bei allen fällt die breite und bunte Farbpalette auf. Die ganz großen sportlichen Erfolge liegen bei Bottecchia schon etwas weiter zurück: 1966 gewann Gianni Motta den Giro d’Italia und Rudi Altig die Heim-WM auf dem Nürburgring, 1979 siegte Giuseppe Saronni beim Giro, zehn Jahre später Greg LeMond im Herzschlagfinale bei der Tour de France. In den 90er Jahren fuhr man das Sponsoring der ganz großen Teams zurück.

Aktuell (seit 2017) fährt der Rennstall Androni Giocattoli-Sidermec auf Bottecchia-Rahmen. Das traditionsreiche Team hat eine interessante Geschichte: Es wurde 1996 von Gianni Savio gegründet und trug viele Namen, u.a. Colombia-Selle Italia. Zu den Sponsoren gehörten Kolumbien (bis 2006) und Venezuela (2007 bis 2009). Savio hat sich stets der Ausbildung und Förderung von Nachwuchstalenten verschrieben – mit großem Erfolg: Bei Savio lernten u.a. Romāns Vainšteins, José Rujano, Michele Scarponi und zuletzt Egan Bernal, der 2017 für Androni-Sidermec-Bottecchia u.a. beim Memorial Marco Pantani auf Platz drei fuhr, die Tour de Savoie Mont-Blanc gewann, sowie eine Reihe von Nachwuchs-Wertungen. Schon zwei Jahre später siegte der Kolumbianer auf einem Pinarello bei der Tour de France! Bisher erhielt Androni nur beim Giro d'Italia "Wildcards" – das Vertrauen wurde mit 15 Etappensiegen zwischen 2001 und 2019 gerechtfertigt.

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Androni Giocattoli-Sidermec präsentiert Fahrer und Rad in einem stilvollen Mix aus den Farben rot, schwarz und weiß, bis hin zu Schuhen und Laufrädern. Nur die blauen Team-Flaschen passen so gar nicht in dieses Bild.

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Der Granfondo: Granfondo Garda Bottecchia

> Bisher am dritten Sonntag im März (nächste Ausgabe vermutlich 21.03.2021), 95 km, 1.300 Hm, mgf-Härtegrad 3,7

Dieser Granfondo ist der jüngste der hier präsentierten, die Premiere fand erst 2019 statt, 581 Teilnehmer kamen an den Gardasee. Angeboten wird nur eine Strecke – und die ist auch noch relativ kurz, nach Definition der F.C.I. ist diese Veranstaltung nur ein "Medio Fondo" (zwischen 81 und 120 km). Aber zu Saisonbeginn kommt das sicher vielen entgegen.

Der Start erfolgt in Garda (VR), das Ziel ist in Marciaga, einem über dem Gardasee gelegenen, aussichtsreichen "Balkon". Ein verschlungener Kurs führt östlich des Sees über nur einen längeren Anstieg, nach Campasso an den Hängen des Monte Baldo, sowie über eine Handvoll kleinerer Wellen, in Summe angeblich 1.300 Höhenmeter. Zwischendurch gibt es immer wieder längere Flachstücken, teilweise verläuft die Route auch nahe der Brenner-Autobahn. Das hört sich jetzt nicht besonders reizvoll an, aber manche Strecke ist real besser als auf dem Papier...

Die Organisation durch den Velo Club del Garda scheint recht professionell zu sein, bei Dalzero.it bekam die Premiere 3 von 5 Sternen. 2020 wurde der Granfondo zunächst auf den 25.10. verschoben, dann aber doch kurzfristig abgesagt, als auch im Veneto die Corona-Zahlen in die Höhe schnellten. Für das "Rahmenprogramm" an eventuellen Regentagen eines Kurzurlaubs gelten dieselben Empfehlungen wie für den benachbarten Granfondo Colnago: Museo di Biciclette und Museo Nicolis.

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Auch Granfondos wechseln Radmarken, fast wie Profiteams

Wie beim Sponsoring der Rennställe durch die Radhersteller gab es auch beim Granfondo-Sponsoring die eine oder andere Änderung, wenn auch nicht so häufig. Hier einige Beispiele für Sponsoren-Wechsel:

  • Das Sportful Dolomiti Race in Feltre hieß bis 2007 noch "Gran Fondo Campagnolo International". Von wem der Wechsel ausging, ist unbekannt, Campagnolo dürfte jedoch mit dem neuen Granfondo in der Hauptstadt Rom, angesichts der nach einem rasanten Starterfolg aufgetretenen Probleme, nicht mehr so ganz zufrieden sein.
     
  • 2018 gab es einen GF Corratec - Città di Riccione, der italienische Radhersteller Corratec war jedoch nur ein Jahr Namenssponsor, 2019 wurde die Veranstaltung umbenannt in Ride Riccione.
     
  • Der in diesem Album fehlende WorldTour-Sponsor Wilier war früher auch im Granfondo-Sponsoring aktiv, beim Granfondo Wilier Triestina in Vicenza, dem Stammsitz von Campagnolo. Heute heißt die Veranstaltung Granfondo Liotto Città di Vicenza.
     
  • Bevor der Granfondo Colnago in Desenzano entstand, gab es zu Anfang dieses Jahrhunderts schon mal eine gleichnamige Veranstaltung, in Piacenza – dort findet heute der Granfondo Scott Piacenza statt, der aber offenbar kein direkter Nachfolger ist.
     
  • Der Granfondo Squali Trek heißt erst seit 2018 so, vorher hatte der Granfondo den italienischen Radhersteller Carrera als Namens-Sponsor – allerdings nur in einem Jahr, 2018. Merkwürdig: Die Kooperation mit Trek begann 2019 schon lange bevor der Namensgeber des Granfondos, Vincenzo Nibali, vom Team Bahrain-Merida zu Trek-Segafredo wechselte – ob es da wohl einen Zusammenhang gab?

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Für Profi-Rad-Fans:

Da in diesem Beitrag die Granfondos im Mittelpunkt stehen sollten, konnten keine Details zu den Rädern präsentiert werden. Wer mehr als die kleinen Bilder oben sehen möchte, findet mehr Informationen u.a. in den folgenden Quellen:

  • Einen Überblick über die 2020 in der UCI WorldTour verwendeten Räder und Komponenten gibt es z.B. beim Magazin TOUR.
     
  • Die Radmagazine bringen zudem regelmäßig – meist nach der Tour de France – Foto-Galerien von Profi-Rädern, die viele interessante Details zeigen, manchmal auch im www, z.B. beim Magazin RoadBike. Die meisten Informationen findet sich üblicherweise auf englischsprachigen Seiten.
     
  • Besondere, kleine Speziallösungen zeigt das Buch "Hinter den Kulissen der Tour de France - Die Tipps & Tricks der Teammechaniker" (Luke Edwardes-Evans, Delius-Klasing-Verlag 2019). Erstaunlich, wieviel Aufwand in manchen technischen Details steckt – und wie sehr an anderen Stellen geschludert wird...

 

Hinweise:

Die in diesem Beitrag für 2019 genannten Teilnehmerzahlen beruhen auf der Recherche von diciclodinews.it. Auf den offiziellen Websites der Veranstaltungen wurden teilweise erheblich höhere Zahlen genannt – aber eine neutrale Quelle, die sich auf die veroffentlichten Ergebnislisten stützt, ist sicher die verlässlichere...

Die Daten und Angaben zu den Radherstellern wurden u.a. dem "Lexikon Radsport" (Ralf Schröder, Verlag Die Werkstatt, 2005), den Hersteller-Websites und Wikipedia entnommen.

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