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Schotter im Anstieg: Strade Bianche (21.01.18)

"Raue Schönheit", "Senkrechtstarter", "Der neue Star der Jedermann-Szene" und "die neue Nummer eins" - so lobt das Magazin TOUR im Heft 2/18 (Seiten 102-109) den Gran Fondo Strade Bianche. Der noch junge, etwas andere Granfondo hat 2017, bei seiner erst dritten Auflage, mit 5.000 Anmeldungen viele andere große Veranstaltungen in Italien überholt. Wie ging das? Was macht die "weißen Straßen" so attraktiv? Und welcher Granfondo verdient den Titel "Rauhste Schönheit"?

Die Presse ist natürlich immer auf der Suche nach spektakulären Events, um diese mit übertrieben markigen Worten, Hochglanzbildern und neuen Superlativen zu verkaufen. Aber Tausende Radsportler können nicht ganz falsch liegen. Hinter dem Run auf die "strade bianche" verbirgt sich mehr als nur ein Hype im Gefolge der Gravelbike-Hysterie.

Der Profi-Radsport hat schon vor Jahren den Reiz der Schotterstraßen (wieder) entdeckt, nicht nur mit den "Strade Bianche", sondern auch am Colle delle Finestre und am Kronplatz. Die Rennen und Giro-Etappen über unbefestigtes Terrain lieferten wie erhofft spektakuläre Bilder und Stoff für Dramen und Legenden.

 

Nachahmer und Trittbrettfahrer

Die Profis sind Vorbild für viele Hobbyfahrer, beim Material und auch bei der Wahl der Herausforderungen - und wie ließen sich die Leistungen und Leiden der Profis besser nachvollziehen als bei einem Granfondo? Veranstaltungen über legendäre Pässe und Straßen mit Renngeschichte erfreuen sich nicht nur in Italien seit jeher besonderer Beliebtheit.

Dazu kommt, dass das Fahren auf unbefestigtem Terrain neue, intensive, andere Erfahrungen bietet - zumindest, wenn man auf einem Straßenrad unterwegs ist. Auch sind urige Schotterwege näher dran an der Natur und sie fordern andere Qualitäten vom Fahrer. Bei Granfondos und Profi-Rennen bieten sie den Rouleuren eine seltene, willkommene Gelegenheit, die leichtgewichtigen Bergflöhe mal leiden zu sehen und hinter sich zu lassen - sicher für manchen Fahrer ein Grund, ruppige Straßen mehr zu lieben als steile Berge...

So betrachtet ist die Entdeckung der "strade bianche" eine echte Bereicherung für den Radsport, vergleichbar mit dem Kopfsteinpflaster der Klassiker des Nordens. Auch die bieten dem Zuschauer ein ähnliches Spektakel und sind als Jedermann-Versionen äußerst beliebt. Seit 2007 hat nun auch die Radsportnation Italien endlich ihr "Roubaix" - das so perfekt zu diesem Land passt, dass man sich wundert, warum die Idee nicht schon viel früher aufkam.

Auch die Spektakel-Hipster von Red Bull sind bereits auf den trendigen Zug aufgesprungen: Patrick Seabase wurde mit einem Fixie in den Gran Fondo Strade Bianche geschickt! Statt die Fahrer normaler Rennräder mit seiner durch das Fixie implizierten Fahrweise zu stören, wäre der Rad-Extremist bei L'Eroica besser aufgehoben gewesen - mit einem Rennrad aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Dennoch ist der Bericht über die fragwürdige Aktion im englischsprachigen "Gran Fondo Cycling Magazine" sehenswert, wegen der Bilder, die die äußerst schwierigen Bedingungen beim Gran Fondo Strade Bianche 2017 belegen (die Bilder in TOUR tun das noch besser).

 

"Die Hölle des Südens"

Laut den offiziellen Ergebnislisten erreichten 2.767 Teilnehmer das Ziel, davon die Hälfte auf der Langstrecke (130 km, 2.000 Hm). Der TOUR-Artikel nennt 5.000 Teilnehmer, und das Erreichen dieser Zahl meldete auch der Veranstalter vier Wochen vor dem Start. Sollte das tatsächlich zutreffen, haben 45 Prozent der Starter aufgegeben oder sind gar nicht erst an den Start gegangen! An der extremen Aufgabeqoute war sicher vor allem der sintflutartige Regen schuld, der den Gran Fondo Strade Bianche zu einer Schlammschlacht machte, die fast an die epische 8. Etappe des Giro d'Italia 2010 heranreichte.

Beim Betrachten der Videos auf youtube fragt man sich allerdings, wie dieser Granfondo bei trockenem Wetter funktionieren soll, wenn fast doppelt so viele Fahrer im geschlossenen Pulk die Schotter-Sektoren stürmen. Die erste, gut 2 km lange "strada biancha" ab km 11,4 ist zum Glück noch flach. Aber bereits ab km 17,0 geht es 4,7 km auf Schotter bergauf, da hat sich das Feld noch kaum auseinandergezogen. Die meisten "strade bianche" sind Feldwege, oft nur so breit, dass zwei Autos gerade so aneinander vorbei kommen. Der Beweis, dass hier 5.000 Teilnehmer nicht schon zu viele sind, muss erst noch erbracht werden.

Eine andere Zahl dagegen erscheint merkwürdig niedrig, wenn man die weißen Straßen der Toscana von L'Eroica her kennt: Die 130 Kilometer lange Strecke enthält laut Veranstalter lediglich 30,5 Kilometer Schotter und hat nur 1.350 Höhenmeter (laut TOUR 1.920). Die anspruchsvollste Streckenführung ist das nicht, aber das war auch sicher nicht die Intention. Wichtiger als der sportliche Anspruch ist beim Gran Fondo Strade Bianche die Verbindung zu den Profis, seine Strecke ist identisch mit der des Frauen-Rennens.

Dadurch entgeht den Granfondo-Teilnehmern jedoch der achte Sektor des Männer-Rennens. "Monte Sante Marie" hat die Fünf-Sterne-Bewertung ebenso verdient wie der dreifache Sieger Fabian Cancellara die Ehrung, dass dieser Sektor nun seinen Namen trägt. Die brutale Berg-und-Tal-Fahrt durch die Crete Senesi muss man gesehen und gefahren haben, am besten am Tag vor dem Granfondo, wenn die Profis hier leiden müssen. Wer mehr "Hölle des Südens" erleben will, kann "Marie" und ihre "Schwestern" auch bei anderen Granfondos kennenlernen.

 

Fit für die "strade bianche"?

Wer das Abenteuer auf den weißen Straßen wagen möchte, sollte dies nur gut präpariert tun - einen Granfondo in den Alpen nimmt man schließlich auch nicht ohne Vorbereitung in Angriff. Die Anforderungen an Fahrer und Material sind auf den "strade bianche" allerdings etwas anders...

Das Rad sollte für schlechte Wege gemacht sein - oder zumindest nicht zu schade dafür. Ideal wäre sicherlich eins der aktuell heftig propagierten "Gravelbikes" oder auch ein Crossrad mit langstreckentauglicher Sitzposition. Aber ein einigermaßen komfortables Straßenrad mit breiten, profilierten Reifen und zwei Extra-Lagen Lenkerband tut's auch.

Bei den Reifen ist nicht nur die Breite - mindestens 28 mm - wichtig, sondern auch die Bauart. Bei den heute üblichen Drahtreifen kann der Druck leider nicht auf das für beste Traktion nötige Niveau gesenkt werden, sonst leidet der Pannnenschutz. Der erste Drahtreifen des TOUR-Redakteur war schon nach nur 26 km Schotter platt - vielleicht hatte er den Reifendruck nicht nur (wie von ihm empfohlen) "leicht" reduziert, sondern etwas zu viel?

Für die "strade bianche" am besten geeignet sind nach Erfahrung von mgf Schlauchreifen, denn die können aufgrund ihrer Durchschlagfestigkeit mit deutlich niedrigerem Druck, und damit mehr Grip, gefahren werden. Der L'Eroica-Renner von mgf rollt auf 28er Cross-Schlauchreifen, deren Diamantprofil noch dezent aussieht und auch auf schlammiger Piste genug Grip bietet. Stollen brächten im losen Schotter mehr Traktion, wären dafür jedoch in nassen Asphalt- und Pflasterkurven kritischer. Auf rund 1.000 Kilometer Schotterstraßen, davon über 600 Kilometer von L'Eroica befahrene "strade bianche" und teilweise üble Pisten, hatte mgf mit einem Reifendruck zwischen 3 und 4 bar keinen einzigen Defekt! Ein Strade-Bianche-tauglicher Laufradsatz mit guten Cross-Schlauchreifen kostet, inklusive einem Paar einfacher Ersatzreifen, knapp 400 Euro. Wer die nicht ausgeben mag, muss entweder mit weniger Traktion leben, öfters Schläuche wechseln - oder vielleicht auch nur besser auf die Löcher in der Piste achten...

Für den Fall, dass Kondition und/oder Traktion an den steilsten Rampen nicht reichen, sollte das Schuhwerk für Fußmärsche auf Schotter bergauf tauglich sein. Deshalb am besten MTB-Pedale und -Schuhe wählen. Rennrad-Pedalplatten (und eventuell auch -Schuhe) sind nach einem Schotter-Granfondo garantiert hinüber.

Ausreichende Kondition bedeutet auf den "strade bianche" nicht nur Ausdauer, sondern mehr noch Kraft. Denn wenn es steil wird, muss man, um genügend Grip am Hinterrad zu haben, im Sattel bleiben. Hierbei könnte der frühe Termin des Gran Fondo Strade Bianche ein Problem darstellen: Anfang März ist die Form eventuell noch nicht so weit, um die steilen Schotterrampen im Sitzen wegdrücken zu können.

Aber wenn es richtig steil wird, wie bei "Marie" (über 20 Prozent), stößt auch der fitteste Hobbyfahrer an seine Grenzen. Für solche Rampen sollte die richtige Übersetzung am Rad sein, mit der sich auch mangelnde Form ein Stück weit ausgleichen lässt.

Die "strade bianche" stellen aber nicht nur besondere Anforderungen an die Kondition, sondern auch an das Fahrkönnen. Wenn Tausende gemeinsam starten, geht es auf den ersten Schottersektoren eng zu. Dann wird mangelnde Radbeherrschung gefährlich - für den, der stürzt und den, der drüber fällt. Deshalb unbedingt mit dem vorgesehenen Rad an das Fahren auf losem Schotter gewöhnen, bergauf und bergab. Anders als beim Kopfsteinpflaster dürfte jeder zum Test von Rad und Fahrer geeignetes Terrain vor der Haustür haben.

Die Sache macht auch viel mehr Spaß, wenn man die Schotterabfahrten im losen Geröll "runtersurfen" und die gröbsten Löcher überspringen kann, statt in den Fingern Krämpfe vom Bremsen zu bekommen. Allerdings sollte man es bergab nur dann laufen lassen, wenn die Bahn frei ist - und das scheint bei einem so großen Feld wie dem des Gran Fondo Strade Bianchi doch eher fraglich...

 

Hart, härter, "Strade Bianche"?

Rauhe, ruppige Rennen gibt es nicht nur in der Toscana, sondern auch in Nordfrankreich und Belgien. Die berühmten Klassiker Paris-Roubaix und Flandern-Rundfahrt haben ebenfalls Ableger für Hobbyfahrer, die jeweils am Tag vor oder nach dem Profirennen stattfinden. Welcher Granfondo verdient wohl den Titel "Rauhste Schönheit"?

Pflasterstraßen und Schotterpisten sind nicht direkt vergleichbar, aber nach dem Empfinden von mgf ist das Fahren auf Pflaster um einiges härter. Beim modifizierten "mgf Härtegrad" in der folgenden Tabelle wurden daher Kilometer auf Asphalt einfach gerechnet, Kilometer auf Schotter doppelt und Kilometer auf Kopfsteinpflaster vierfach.

Mit dieser Bewertung hätte unter den Ablegern der Profirennen die Ronde van Vlaanderen Cyclo den höchsten Härtegrad, mit etwas Abstand vor der Paris-Roubaix Challenge, die gleichauf mit dem Profi-Rennen Strade Bianche liegen würde. Der Gran Fondo Strade Bianche landet ziemlich abgeschlagen auf dem letzten Rang:

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[Bei dem von mgf in der Granfondo-Liste verwendeten "Härtegrad" ist die Referenz ein Granfondo mit 200 km und 5.000 Höhenmeter, der den Härtegrad 10 erhält. Flache 200 km ergeben, ebenso wie 100 km mit 2.500 Hm, den Härtegrad 5. Die Höhenmeter der Roubaix Challenge und des Profi-Rennens Strade Bianche wurden geschätzt, da im www nicht angegeben]

Ein Stück härter als "Vlaanderens Mooiste" ist bei dieser Wertung L'Eroica: 209 Kilometer, davon 106 auf Schotter, mit 3.700 Höhenmetern ähnlich viele wie der Granfondo Nove Colli, und das alles mit historischem Material - auch wenn hier keine Zeit läuft (außer den Zeitlimits an den Kontrollstellen), sind epische Dramen und Abenteuer garantiert!

Die bei L'Eroica fehlende Zeitnahme dürfte wohl die wenigsten Abenteurer stören. Auch bei der Ronde Cyclo gibt es keine Zeitnahme, trotzdem hat sie 16.000 Teilnehmer! Bei der Roubaix Challenge (4.600 Starter) werden nur drei Pavés über insgesamt 6,7 km gezeitet, eine Rangliste oder einen Sieger gibt es nicht.

Der Granfondo Nova Eroica spielt in derselben Liga wie die Klassiker des Nordens. Dennoch ist er Einsteigern zu empfehlen, die die "strade bianche" erst einmal ausprobieren möchten. Denn man kann auch schon (oder muss eventuell) nach 145 km aufhören, in jedem Fall gibt es hier weniger Stress und Risiko als beim Gran Fondo Strade Bianche.

Wer dagegen das Flair eines Profirennens schätzt, ein stilvolles, wirklich atemberaubendes Finale wie in der Altstadt von Siena erleben will, oder gar den Nervenkitzel sucht, in einem Tausend-Mann-Pulk blind über Feldwege zu brettern, ist beim Gran Fondo Strade Bianche richtig.

Nicht bewertet wurden das Wetter (im Norden traditionell schlechter), ebenso wie der landschaftliche Reiz, der die Schinderei psychisch weniger anstrengend macht und bei dem die Toscana kaum zu übertreffen ist. Die Klassiker im tristen Norden verdienen daher eigentlich noch ein paar zusätzliche Härtepunkte...

 

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Die Toscana wie aus dem Reiseprospekt: Eine sanfte Hügellandschaft mit Weinbergen, Olivenhainen und Zypressen, auf einer Anhöhe im Hintergrund ein mittelalterliches Dorf. Abenteuersuchende Granfondo-Fans kommen aber eher wegen den "strade bianche", den weißen Straßen. Hier präsentieren sie sich in perfektem Zustand und nicht allzu steil, aber das ist nicht immer so... Das Bild stammt nicht vom Gran Fondo Strade Bianche, sondern von der NOVA Eroica. Ende April 2017 war das Wetter erheblich besser als Anfang März. Das Bild lässt erahnen, worüber die Fahrer jammern, wenn es nicht regnet: Staub! [Foto: Nova Eroica]

 

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Die Vorgeschichte: "RTF", Profi-Neo-Klassik und Granfondo

Der Gran Fondo Strade Bianche hat eine sehr interessante Vorgeschichte: Normalerweise ist oft ein Profirennen das Vorbild für einen Granfondo. Dies trifft zwar auch auf den Gran Fondo Strade Bianche zu. Aber das Profi-Rennen Strade Bianche entstand als "Ableger" von L'Eroica, der Keimzelle und "Königin" der historischen Radmarathons!

L'Eroica fand erstmals 1997 statt und sollte die Erinnerung an die große Zeit des italienischen Radsports vor und nach dem zweiten Weltkrieg wachhalten, zudem auch dem Erhalt der letzten "weißen Straßen" der Toscana dienen. Die wie eine große RTF organisierte Veranstaltung hatte den gewünschten Erfolg, gedieh prächtig und ist eine Geschichte für sich. Zum 10-jährigen Jubiläum kam den Organisatoren die Idee, dass es nun doch an der Zeit wäre, auch die Profis auf die "strade bianche" zu schicken.

Das spektakuläre Profi-Rennen fand als "Monte Paschi Eroica" erstmals 2007 statt. Bereits bei der Premiere waren namhafte Profis am Start, seither entwickelte sich die Siegerliste zum "Who is who" der Klassiker-Jäger. Nachdem das Rennen 2009 von RCS Sport (Veranstalter von Mailand-Sanremo, Giro d'Italia u.a.) übernommen und in "Monte Paschi Strade Bianche" umbenannt wurde (der Name der Sponsor-Bank verschwand 2013), ging es noch schneller aufwärts. Inzwischen hat "Strade Bianche" trotz der erst jungen Geschichte bereits einen legendären Ruf (zu dem auch die ereignisreiche Giro-Etappe 2010 nach Montalcino beigetragen hat) und genießt unter den Profis höchstes Ansehen.

Dass dem erfolgreichen, spektakulären Profi-Rennen ein Granfondo folgen würde, war nur eine Frage der Zeit. Der Gran Fondo Strade Bianche fand erstmals 2015 statt und entwickelte sich in nur drei Jahren zu einem der begehrtesten Granfondos in Italien. Mehr als 5.000 Starter brachten bislang nur die "Big Five" zusammen: Nove Colli, Maratona dles Dolomites, Granfondo Pinarello, Granfondo Campagnolo Roma (der noch explosiver startete und bereits bei der Premiere 2012 auf 4.000 Anmeldungen kam) und L'Eroica. So schließt sich ein ungewöhnlicher Kreis: Angefangen hat alles mit L'Eroica, eigentlich kein echter Granfondo, sondern "nur" eine RTF - aber was für eine!

 

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Tipp: "Nova Eroica" - die bessere Alternative?

Diese Veranstaltung ist eine höchst interessante Mischung aus Granfondo und Rennen. Die Strecke nutzt einige der vom Historic-Marathon L'Eroica bekannten "strade bianche". Im Gegensatz zu L'Eroica sind bei der Nova Eroica nur moderne Räder zugelassen. Die Veranstaltung ist der moderne "Ableger" von L'Eroica, bei der bis vor zehn Jahren noch moderne Rennräder erlaubt waren.

Die angebotenen Strecken mit 89 und 145 km sind fahrerisch anspruchsvoller als die des Gran Fondo Strade Bianche. Die Nova Eroica enthält (wie L'Eroica) auch den brutalen Fünf-Sterne-Sektor "Monte Sante Marie" des Profirennens Strade Bianche, der Teilnehmern des dazugehörenden Granfondos erspart bleibt. Start und Ziel ist in Buonconvento, dem südöstlichen Wendepunkt des in Siena startenden Granfondos, im Zentrum der Gegend mit den schönsten weißen Straßen.

Ziemlich einzigartig ist der Wertungsmodus: Die Veranstaltung umfasst genau genommen zwei Wettbewerbe. Beim ersten Teil, nach Granfondo-Modus, erfolgt die Zeitnahme partiell, die Summe von fünf "Prove Speciale" (48 km) bildet das Ausscheidungsrennen für den zweiten Teil der Veranstaltung. Nur die schnellsten 150 Fahrer starten zum Finale, einem 37 km langen Rennen! Dieser Modus dürfte allen Granfondo-Fans gerecht werden: Wer es ruhiger mag, kann die anspruchsvolle, reizvolle Strecke genießen und es nach 145 Kilometern gut sein lassen. Wer mehr will - und auch mehr drauf hat! -, kann sich anschließend im exklusiven Kreis der Besten das Weiße aus den Augen fahren, ohne die Gefahr, durch einen Anfänger zu Fall zu kommen.

Auch wenn das Profirennen als Vorspann fehlt und Buonconvento mit dem Finale in der Altstadt von Siena nicht mithalten kann, ist dieser Granfondo nach Überzeugung von mgf eine gleichwertige Alternative zum Gran Fondo Strade Bianche. Beim sportlichen Anspruch spielt die Nova Eroica in einer höheren Liga. Und dass in Buonconvento erheblich weniger Trubel herrscht, wird mancher eher als angenehm empfinden. Die nächste Edition ist am 29.04.2018, Ende April ist das Wetter in der Toscana schon freundlicher - wenn auch Sonne nicht garantiert ist. Mehr Informationen unter eroica.cc

 

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