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Das "unwichtige" Material... (01.04.18)

Manchmal merkt man erst, dass es fehlt oder nicht passt, wenn man es unbedingt braucht: Dann wird das nicht fest am Rad verschraubte, oft nur für einen speziellen Notfall mitgeführte Material wichtig. Beim Granfondo sollte man für alle Eventualitäten gewappnet sein, denn meist ist man lange unterwegs und das Wetter in den Bergen nicht exakt vorhersagbar. Allerdings zwingt der begrenzte Stauraum zur Beschränkung auf das Nötigste – doch was ist das sinnvolle Minimum?

Hier finden sich Ratschläge für das Equipment, das bei einem Granfondo am Rad mitgeführt werden sollte. Je nach persönlichen Vorlieben, Charakter der Veranstaltung und Wetter können Modifikationen, eine Reduzierung oder Erweiterung des Umfangs nötig sein. Im Mittelpunkt steht hier die Ausrüstung am Rad. Das Rad selbst und seine Teile sind ein Thema für sich.

 

Zum idealen Rad für die Teilnahme an Granfondos nur soviel: Einsteiger sollten sich von Werbe-Trends und Presse nicht verunsichern lassen: Die z.B. vom Rad-Magazin TOUR als "Marathon-Renner" klassifizierten Räder sind für einen Radmarathon oft nur schlecht geeignet, da eher Allwege-, Touren-oder Reise-Renner. Für einen echten Marathon - in Form eines Wettbewerbs - ist ein stabiles, klassisches Rennrad mit unkomplizierter Technik und sportlicher, aerodynamischer Sitzposition, bei Bedarf mit etwas Komfort durch eine moderat federnde Sattelstütze und eine Extra-Lage dämpfendes Lenkerband, sicher die bessere Wahl.

Auch die mit dem "Marathon-Renner" einhergehende Empfehlung von immer noch breiteren Reifen (als Standard inzwischen schon mindestens 28 mm) sind für mgf nicht mehr als der nächste Hype, um neue Räder unter die Leute zu bringen. Generationen von Rennradfahrern sind mit 25 mm und weniger klargekommen. Auf Asphalt reicht das auch heute noch aus - selbst wenn die Straßen mal in schlechterem Zustand sind, was in Italien aufgrund klammer öffentlicher Kassen leider öfter als hierzulande vorkommt. Bei inzwischen fast 50 Granfondos in Italien und den Alpen hatte mgf mit "nur" 23 mm breiten Reifen (die auf einer breiteren Felge etwas mehr Volumen entwickeln) noch nie einen Platten.

 

Trinkflaschen:

Manche Granfondos schreiben im Reglement ausdrücklich vor, dass jeder Teilnehmer mit einer Trinkflasche ausgerüstet sein muss - aber ohne wird sich wohl sowieso keiner auf eine lange Strecke wagen. Auf einer 100-km-Runde in der Emilia Romagna vergaß mgf die Flasche mal im Hotel, das wurde hart: Wenn man nur beim Stopp am Brunnen trinken kann, kommt man sich vor wie ein Kamel auf dem Weg durch die Wüste...

Zu empfehlen sind zwei Flaschenhalter. Wie diese bestückt sind - ob mit einer oder zwei Flaschen, mit 0,5 oder 0,7 Liter Inhalt - hängt vom individuellen Durst ab und vom Wetter. Allerdings trinken viele bei kühlem Wetter aufgrund des geringeren Durstgefühls zu wenig. Die Größe der Flaschen hängt natürlich auch von der Dichte des "Tankstellennetzes" ab. Wenn es viele Verpflegungsstationen oder zusätzliche Brunnen gibt, kann eine Flasche ausreichen.

Für schlechte Wege - und nicht perfekt passende Flaschen/Halter-Kombinationen - empfiehlt sich die zusätzliche Sicherung der Flasche durch ein Gummiband. Wenn bei L'Eroica auf einer ruppigen Schotter-Abfahrt die Flasche aus dem Halter springt, kann das für den "Absender" und die nachfolgenden Fahrer kritisch werden.

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Luftpumpe:

Empfehlung von mgf ist eine Mini-Pumpe für die Montage am Flaschenhalter. Die Leistung (max. erreichbarer Druck) sollte vorab mit dem Manometer einer Standpumpe ermittelt werden. Die Pumpe sollte möglichst nahe an den normal gefahrenen Luftdruck herankommen, mindestens aber 6 bar schaffen. Die dafür nötige Pumpzeit dürfte wohl nur ambitionierte Radler interessieren. Je nach Qualität des Halters empfiehlt es sich, die Pumpe zusätzlich mit Draht zu sichern, damit sie auch auf schlechten Wegen an ihrem Platz bleibt.

Wer auf eine Bestzeit aus ist, wird vermutlich zu CO2-Kartuschen greifen. Damit geht ein Schlauchwechsel schneller, aber danach wird es riskant: Mit einer Kartusche ist nur eine begrenzte Zahl von Füllversuchen drin und wer weiß schon, ob nicht doch mal mehr als zwei Platten auftreten? Wer mit der Handhabung der Kartuschen nicht vertraut ist, kann jedoch eventuell schon beim ersten Plattfuß ein Problem kriegen.

Allerdings: Wenn man auf gutes Reifen-Material und auf die Straße achtet, ist das Plattfuß-Risiko minimal. Bei inzwischen fast 50 Granfondos kam die von mgf mitgeführte Pumpe nur zweimal zum Einsatz - bei der Hilfe für andere Fahrer.

Letzteres wäre die leichteste und einfachste Option: Man könnte im Pannnenfall auf fremde Hilfe vertrauen und auf die Mitnahme von Pumpe oder CO2-Kartuschen verzichten. Jedoch sollte man vorher das Reglement lesen: Manche Granfondos fordern ausdrücklich, dass jeder Teilnehmer eine Pumpe mitführen muss. Die könnte beim Transport in der Trikottasche aber auch mal verloren gehen...

 

Werkzeug:

Viele Granfondos schreiben im Reglement das Mitführen eines Pannen-Sets vor, meist explizit für den Fall einer Reifenpanne. Dann muss neben einem Ersatzschlauch (oder-schlauchreifen, falls verwendet) auch ein oder zwei Reifenheber an Bord sein. In seltenen Fällen ist die De- und Montage eines Reifens auch ohne Hebel möglich - aber zumindest bei den von mgf verwendeten Felgen/Reifen-Kombinationen geht das leider nicht.

Für den Wiederholungsfall hat mgf statt eines zweiten Ersatzschlauchs Flickzeug an Bord, das nimmt weniger Platz weg und würde auch noch für ein paar Platten mehr ausreichen. Mehr Empfehlungen zum Thema Werkzeug siehe Spalte rechts. Mit dem dargestellten Sortiment lassen sich die meisten Pannen selbst beheben.

Sollte ein größeres technisches Problem auftauchen, helfen bei den meisten Granfondos stationäre Reparaturdienste und mobile Service-Motorräder weiter - siehe Spalte rechts.

 

Sonstiges:

Ein Tacho ist wahrscheinlich an jedem Rad dran und zum Überwachen von Distanz und Fahrzeit sinnvoll, insbesondere in Verbindung mit einer Marschtabelle. Falls der Tacho nicht ganz dicht ist, sollte als Schutz gegen eventuellen Regen ein Stück Plastikfolie und ein Gummiring dabei sein.

Wenn längere, unbeleuchtete Tunnel-Durchfahrten auf dem Streckenplan stehen (wie am Passo Gavia beim Gran Fondo Internazionale Gavia & Mortirolo), ist eine leichte Lampe für vorne zu empfehlen, evtl. auch ein Rücklicht. Wenn die Strecke mit den unbeleuchteten Tunnels nicht für den sonstigen Verkehr gesperrt sind, man sich also rechtlich im normalen Straßenverkehr bewegt, sollten vorne und hinten den Vorschriften entsprechende Lampen montiert sein. Das gilt auch, wenn der Start in der Nacht möglich ist (wie bei L'Eroica), dann ist außerdem zusätzliches reflektierendes Material an Rad und Fahrer zu empfehlen. Manche Veranstalter schreiben schon im Reglement Beleuchtung vor, nach einem Prüfzeichen wird aber wohl keiner suchen - jedenfalls nicht in Italien...

Wenn absehbar ist, dass es während des Granfondos regnet, empfiehlt sich die Montage eines Schutzblechs. Den besten Schutz bieten bei längerem Regen massive Schutzbleche zur Befestigung an der Sattelstütze oder am Rahmen. Nicht ganz so wirksam, aber optisch dezenter und leichter sind Steck-Schutzbleche zur Befestigung am Sattelgestell. Diese folienartigen "Bleche" kosten nur wenige Euro und können für die Trocken-Fahrt leichter am Rahmen "geparkt" werden, in Kombination mit den meisten Satteltaschen lassen sie sich aber nicht oder nur mit Modifikationen montieren. Während ein Heck-Schützer den Hintern relativ trocken hält, bringt ein Front-Schutzblech nicht viel, denn das gröbste Spritzwassser hält das Unterrohr auch ohne ab und die Schuhe werden bei der Kurbelei meist sowieso nass.

Für plötzliche Wetterumschwünge hat mgf einen dünnen Müllsack in der Satteltasche, der sich - für den Fall, dass keine passende Kleidung dabei sein sollte - vielseitig verwenden lässt:

  • Als Windschutz: unter dem Trikot, falls keine Windweste oder Zeitung verfügbar ist.
  • Als Regenweste: mit Dreifach-Lochung rettete ein Müllsack in den 90er Jahren einen Teamkollegen bei Schneeregen am Passo Giau.
  • Als Spritzschutz (wie ihn auch manche Regenjacken haben): einfach mit Sicherheitsnadeln unten an Jacke oder Weste befestigen, auf den Lappen draufsetzen - und der Hintern bleibt auch ohne Schutzblech relativ trocken!
  • Als provisorischer Überschuh-Ersatz (der mit Gummi- oder Klebebändern fixiert wird).

Außerdem an Bord: Erste-Hilfe-Einweg-Handschuhe. Die können bei nassem Wetter etwas wärmen (unter den nassen Rad-Handschuhen über trockene Hände gezogen) oder bei einer Reparatur vor Dreck schützen. Für den eigentlichen Zweck sollte man die Handschuhe danach aber nicht mehr (oder nur gewendet) verwenden.

Etwas Erste-Hilfe-Material sollte jeder dabei haben, nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch um im Notfall anderen Hilfe leisten zu können - denn das ist mitmenschliche Pflicht! Für den Notfall hat mgf ein steriles Verbandspäckchen (sterile Kompresse mit Mullbinde) und ein Fläschchen mit Alkohol in der Werkzeugtasche. Mit einem in Mullbinde eingewickelten Papiertaschentuch lassen sich Sturzwunden notdürftig reinigen. Viel kann man mit dem wenigen Material zwar nicht ausrichten, aber bei L'Eroica hat es mal für die Erstversorgung eines Sturzopfers mit einer größeren Kopfwunde gereicht.

Auch wenn man hoffentlich nie bei einem schweren Unfall helfen muss, ist die Wahrscheinlichkeit dafür bei einem Granfondo größer als bei sonstigen Touren. Als Vorbereitung für den Ernstfall sollte jeder Teilnehmer mit den wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut sein - und diese bei Bedarf und Gelegenheit in einem Kurs auffrischen.

 

Stauraum am Rad:

Da der Stauraum in den Trikottaschen begrenzt ist und der Inhalt aufs Kreuz drückt, sollte zumindest die schwerste Ausrüstung (das Werkzeug) am Rad untergebracht werden.

Äußerst sinnvoll und optisch noch dezent ist eine Werkzeugtasche unter dem Sattel. Wenn diese expandierbar ist, kann sie nicht nur Werkzeug, Ersatzschlauch und Erste-Hilfe-Material aufnehmen, sondern auch Überschuhe o.ä. Zu groß sollte das "Euter" aber nicht ausfallen...

Als stilistisch unbedenklicher stuft mgf Rahmentaschen ein, die in der Ecke zwischen Ober- und Sattelrohr befestigt werden oder vorne auf dem Oberrohr (gerne von Triathleten verwendet). Bei beiden Formen ist der Stauraum ziemlich begrenzt, aber sie können Trikottaschen und Satteltasche ein Stück weit entlasten.

Wer mit einer Trinkflasche auskommt, kann im zweiten Flaschenhalter eine große, oben abgeschnittene Trinkflasche plazieren und als offenen Extra-Stauraum nutzen (es gibt auch spezielle, geschlossene Behälter mit dieser Funktion zu kaufen).

Wichtig: egal, wo die Ausrüstung mitgeführt wird, sie muss sicher verstaut und befestigt sein. Während des Granfondos gibt es genug gefährliche Situationen durch vor die Reifen rollende Trinkflaschen und auf der Straße liegende Sonnenbrillen, Minipumpen etc. - da müssen eigene Ausrüstungsteile nicht auch noch dabei sein.

 

In jedem Fall empfiehlt sich, schon daheim mit einem Stauraum-Test zu prüfen, ob das ganze Material überhaupt am Rad Platz findet. Falls Abspecken des Umfangs oder Erweiterung des Stauraums am Rad nicht möglich ist, sollte ein Rucksack das Problem lösen. Wenn so viel Material mit muss, ist vermutlich das Wetter schlecht oder die Strecke hat die Länge eines Brevets. Und dann fährt man wohl nicht in einem Leistungsbereich, bei dem ein Rucksack stört.

Bei gutem Wetter - trocken, aber nicht zu warm - sollte der Stauraum am Rad und am Fahrer ausreichen, um alle Ausrüstung unterzubringen. Den Luxus von echten Rennfahrern, die mit Material aus dem Begleitfahrzeug versorgt werden und sich bei einem Defekt nicht die Hände schmutzig machen müssen, genießen Granfondo-Fahrer leider nicht.

Deshalb sollte aber kein Neid aufkommen. Denn der Granfondo-Fahrer hat die Gewissheit, dass er die Herausforderung und eventuelle Pannen ganz alleine, aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln bewältigt hat - und das ist doch auch etwas wert!

 

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Werkzeug hat mgf bei Granfondos (und auch sonst auf Tour) folgendes dabei:

  • Inbus-Schlüssel (nur in Größen, zu denen Schrauben am Rad vorhanden sind). Wer statt eines "Multi-Tools" einzelne Schlüssel nimmt, ist flexibler. Einen Schraubendreher kann man sparen, wenn man ein Ende eines Inbusschlüssels anschleift (passend zu Schaltwerk- und Umwerferschrauben).
  • Reifenheber, Nippelspanner und Taschenmesser (auch für Pedalplatten und Bierflaschen geeignet).
  • Kettennieter: Wurde bisher zwar nur an fremden Rädern eingesetzt, aber mit fährt es sich beruhigter. Denn nach einem Kettenriss - der einem Team-Kollegen mal auf einer 110-km-Runde dreimal passiert ist - geht ohne dieses Werkzeug nichts mehr! Bei 11fach-Ketten hilft der Kettennieter nur beim Trennen, zum Verschließen ist unterwegs ein Kettenschloss die beste Lösung.
  • Da Satteltaschen selten richtig dicht sind, sollte korrosionsgefährdetes Werkzeug für Regenfahrten einigermaßen wasserdicht verpackt sein. Dabei helfen Plastiktüten und Papier-Lappen, die auch verhindern, dass der Inhalt der Satteltasche lärmt oder durcheinandergeschüttelt wird - und dass man nach einer Reparatur mit dreckigen Fingern weiterfahren muss.

 

Ersatzteile sind bei mgf (fast immer) folgende an Bord:

  • Ersatzschlauch: nur ein geflicktes Exemplar, denn durch den Transport in der Satteltasche wird der Schlauch nicht besser. Außerdem ist eine nochmalige Montage daheim (nach alter Väter Sitte mit Talkum) zu empfehlen, da sauberer und langfristig sicherer.
  • Flickzeug: nimmt weniger Platz weg als ein zweiter Schlauch, hilft aber mehr als nur ein zweites Mal weiter. Wichtig: Gummikleber ist nicht mehr ewig haltbar, sobald die Tube einmal geöffnet wurde. Also tauschen, bevor man irgendwann "auf dem Trockenen sitzt" (oder zusätzlich eine neue Tube dazupacken). In der Box finden auch noch ein paar Kleinteile Platz.
  • Für den Fall, dass ein Schaltzug reißt (einmal passiert, seit Ersatz dabei ist, nicht mehr), sind ein Stück Zug incl. Nippel (mindestens ein Stück länger als die längste Zug-Hülle) und zwei Lüsterklemmen an Bord. Wer die Züge regelmäißg wechselt (übliche Hersteller-Empfehlung: alle ein bis zwei Jahre), kann den wenig beanspruchten Umwerfer-Zug als Eratzteil nutzen.
  • Eine lange Regenfahrt spült den Schmierstoff von der Kette. Damit sie dann nicht trocken läuft, sollte Kettenöl in einer Miniflasche (oder Probe-Tube) dabei sein. Bei L'Eroica war mgf mal ohne Öl unterwegs. Nach 80 km Regenfahrt war nur Sonnencreme zur Schmierung verfügbar - und reduzierte immerhin die Geräusche tatsächlich...
  • Beim Ritt über Schotter sind die Flanken schmaler Rennradreifen gefährdet. Falls dabei ein Reifen aufgeschlitzt wird, helfen 10 cm eines abgefahrenen Mantels als provisorische Verstärkung. Angeblich tut es aber auch eine Energie-Riegel-Verpackung oder ein Geldschein!
  • Außerdem dabei: Draht, Kabelbinder, Sicherheitsnadeln (alles in der Flickzeug-Box), Gummibänder (dienen auch zum Verzurren des Satteltaschen-Inhalts) und etwas Klebeband (kann man auch platzsparend um die Flickzeug-Box wickeln). Damit lassen sich kleinere Probleme provisorisch beheben.
  • Ersatzspeichen hat mgf dagegen nie dabei (und auch noch nicht gebraucht). Denn meist läuft zumindest ein Vorderrad auch mit zwei gebrochenen Speichen noch ausreichend rund und notfalls kann man die Fehlstellen durch das Versetzen von Speichen gleichmäßig verteilen.

Mit diesem Werkzeug- und Ersatzteilsortiment lassen sich die meisten Pannen selbst beheben, man ist damit sogar fast schon für eine Alpenüberquerung gerüstet.

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Reparatur-Service beim Granfondo

Wenn die Bordmittel nicht mehr ausreichen, kann der offizielle Service helfen. Bei den meisten Granfondos sind stationäre Reparaturdienste und mobile Service-Motorräder im Einsatz. Mit etwas Glück sind hier verfügbar...

  • Laufräder zum Ausleihen, wenn auch (besonders beim mobilen Service) nur in begrenzter Zahl. Und wer mit Scheibenbremsen oder exotischen Ritzelpaketen wie 9-fach unterwegs ist, darf sich nur wenig Hoffnung auf Ersatz machen. Üblich ist ein Pfand, das nach Rückgabe des Laufrads im Ziel erstattet wird.
  • Verschleißteile wie Reifen, Schläuche, Ketten, Züge, Bremsbeläge etc.
  • Spezielle Ersatzteile zur Behebung größerer Schäden sind dagegen selbst beim stationären Service selten verfügbar.
  • Dennoch kann der Service auch bei größeren Schäden oft weiterhelfen, z.B. bei einem abgerissenen Schaltwerk durch Umbau auf "Singlespeed" - bei den Nove Colli konnte sich damit ein Mannschaftskollege von mgf noch über 40 km bis ins Ziel retten.

Abseits des offiziellen Service werden Reparaturen unterschiedlich geregelt:

  • Manche Granfondos beschränken im Reglement die Hilfeleistung unter den Teilnehmern wie bei einem Rennen, manchmal ist Hilfe nur zwischen Teammitgliedern erlaubt. Allerdings wird das wohl nur interessieren, wenn einem Top-Fahrer geholfen wird.
  • Höchstens noch bei kleineren Granfondos zulässig ist die Unterstützung durch Teamfahrzeuge. Vor zehn Jahren war diese auch bei größeren Veranstaltungen teilweise noch erlaubt, aber die professionell organisierten italienischen Granfondo-Teams haben wohl auch hier übertrieben. Bei allen bekannten größeren Granfondos sind Begleitfahrzeuge inzwischen verboten.
  • Heute richten die Top-Teams nur noch eigene Verpflegungszonen zur Flaschen- und Jackenübergabe ein. Die Kapitäne der Teams werden sich darum aber vermutlich nicht selbst kümmern müssen...

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Buch-Tipp: "Rennrad - Reparaturen unterwegs"

Das handlich kleine Taschenbuch von Jochen Donner und Daniel Simon (Delius Klasing Verlag 2017, 9,95 Euro) beschäftigt sich ausschließlich mit Reparaturen unterwegs und enthält viele Ratschläge, teils unkonventionelle, manchmal auch riskante - mit denen man jedoch zumindest in langsamer Fahrt weiterkommt. Trotz der einen oder anderen kleinen Lücke und Unschärfe decken die 80 DIN-A6-Seiten so ziemlich alles ab, was unterwegs passieren und repariert werden kann, vom platten Reifen über gerissene Schaltzüge bis hin zum Rahmenbruch, und auch jüngste Entwicklungen wie Elektro-Schaltungen und Scheibenbremsen.

Obwohl das Büchlein sicher absichtlich Trikottaschen-Format hat und auf robustem Papier gedruckt ist, empfiehlt sich die Mitnahme höchstens auf einer Transalp-Tour, bei der man es auch als Bettlektüre nutzen kann...

 

Tipps für Reparaturen unterwegs gibt es natürlich auch viele im www - z.B. bei roadcycling.de oder bergzeit.de. Aber eine Seite, die das Thema komplett und kompetent abdeckt, hat mgf leider noch nicht gefunden.

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Wörterliste Ausrüstung:

...wird zu einem späteren Zeitpunkt noch ergänzt.

 

 

 

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